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Zwischen „Festung Europa“ und „Willkommenskultur“

Thursday, 21 April 2016, Forschen, Universität, presse

ExpertInnen erforschen an der Uni Graz die Medienstimmen zu Migration, Flucht und Asyl

Mediale Berichterstattungen bestimmen die öffentliche Meinung zur Flüchtlingsthematik zu einem großen Teil mit. Im Rahmen einer Tagung am 29. April 2016 von 9 bis 13 Uhr an der Karl-Franzens-Universität Graz zeigen fünf ExpertInnen, wie Migration, Flucht und Asyl in Medien widergegeben werden. Die Themen reichen von Stereotypisierungen – wie zum Beispiel "dem Flüchtling" – und einem "österreichischen Wir" über öffentliche Solidaritätsbekundungen bis hin zur Wortgewalt von Metaphern und der wichtigen Rolle des Qualitätsjournalismus. Das Symposium findet im Rahmen des Forschungsschwerpunkts Heterogenität und Kohäsion der Uni Graz und in Zusammenarbeit mit dem Menschenrechtsfestival „fragments“ (21. bis 25. April 2016) sowie der Akademie Graz statt.


„Gerade bei gesellschaftlich heftig und emotional diskutierten Phänomenen ist es wichtig, den Ablauf derartiger Diskussionen und ihre Konsequenzen für die öffentliche Meinung systematisch zu analysieren. Das Symposion soll einen Beitrag zur Reflexion und Versachlichung der Debatte um Migration, Flucht und Asyl in Österreich leisten“, erklärt Ao.Univ.-Prof. Dr. Katharina Scherke, Sprecherin des Forschungsschwerpunkts.

Von Wellen und Zäunen
Welle, Strom oder Flut: Häufig kommen im Kontext der Flüchtlingssituation Metaphern zum Einsatz, die aus dem Naturbereich stammen und mit Katastrophen in Verbindung gebracht werden. Das Resultat: RezipientInnen werden – bewusst oder unbewusst – dazu verleitet, Menschen auf der Flucht als bedrohliches Kollektiv zu sehen. „Mit dieser Metaphorik wird auf etwas Großes und nicht wirklich Steuerbares verwiesen. Einzelne Personen mit individueller Geschichte treten dadurch in den Hintergrund“, erklärt Dr. Constanze Spieß, Germanistin an der Uni Graz. In ihrem Vortrag wird sie Funktion und Wirkweise viel gebrauchter Metaphern auf den Grund gehen.


Ein zweiter Aspekt des Themenkomplexes Flucht und Migration ist die Forderung nach Abgrenzung, beispielsweise durch Zäune. „Politische Diskurse zu diesem Thema sind oftmals von Vorstellungen einer nationalen und kulturellen Wir-Gemeinschaft geprägt“, erklärt Ass.-Prof. Dr. Werner Suppanz vom Institut für Geschichte der Uni Graz. „Auch von Werten als Fundament sozialen Zusammenhalts wird in diesem Kontext oft gesprochen.“ In seinem Beitrag durchleuchtet der Forscher jene Strategien der Politik, die Gefühle der Abwehr auf den Plan rufen oder moralisierend auf das Publikum wirken.


Tagung: Mediale Repräsentation von Migration, Flucht und Asyl
Zeit: Freitag, 29. April 2016, ab 9 Uhr
Ort: Meerscheinschlössl, Mozartgasse 3, 8010 Graz

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