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Freitag, 02.12.2016, Forschen, Universität

Aktuelle Forschungen zu Migration/Flucht/Diversität an der Universität Graz

An der Universität Graz beschäftigen sich zahlreiche WissenschafterInnen schon seit langer Zeit mit der Migrationsthematik, die vor allem seit dem vergangenen Jahr verstärkt ins Zentrum der öffentlichen, wissenschaftlichen und politischen Diskussion gerückt ist. Um einen diesbezüglichen Austausch der unterschiedlichen Perspektiven im Haus anzuregen, fand am Donnerstag, 1. Dezember 2016, ein interdisziplinärer Workshop mit dem Titel „Aktuelle Forschung zu Migration/Flucht/Diversität an der Universität Graz“ statt.

Initiiert wurde die Veranstaltung vom Cluster „Migration“ des Forschungsschwerpunkts Heterogenität und Kohäsion. Das Organisationsteam setzt sich aus Bildungswissenschafterin Ao.Univ.-Prof. Dr. Annette Sprung, Univ.-Prof. Dr. Harald Stelzer vom Institut für Philosophie, Rechtswissenschafterin Dr. Lisa Heschl E.MA und Zeithistorikerin Ao. Univ.-Prof. Dr. Karin M. Schmidlechner zusammen. An den dabei präsentierten Vorträgen zeigte sich die Vielfalt der Migrationsthemen, zu welchen an der Uni Graz gearbeitet wird.

  
Mag. Petra Wlasak MA MSc. beschäftigte sich mit „Flüchtlingsunterbringung in der Kleinstadt – Transdisziplinäre Stadtlabore als partizipativer Lösungsansatz“ und stellte am Beispiel der Stadt Leoben die aktuelle Situation sowie unterschiedliche diesbezügliche Unterstützungssysteme vor. Danach erörterte sie Lösungsstrategien zur Überwindung gesellschaftlicher Barrieren innerhalb der Aufnahmegesellschaft durch die Einbeziehung gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Stakeholder und ihrer wissenschaftlichen Reflexion im Rahmen der Aktionsforschung.


Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb präsentierte ein von der Österreichischen Nationalbank finanziertes Projekt mit dem Titel „Labour Market Integration of Refugees in Austria“, in welchem einerseits die Eingliederungsmöglichkeiten von anerkannten Flüchtlingen aus Afghanistan und Syrien in den österreichischen Arbeitsmarkt und andererseits die Qualität der Arbeitsplätze jener Flüchtlinge, die bereits im Arbeitsmarkt verankert sind mit quantitativen und qualitativen Methoden untersucht werden sollen.


Annette Sprung, Dr. Brigitte Kukovetz und Rüdiger Tinauer analysierten unter dem Titel „,Solidarität lernen’? Informelle (und politische) Bildungsprozesse im Kontext der aktuellen Fluchtbewegungen“ durch was solidarisches Handeln gegenüber geflüchteten Menschen motiviert wird, welche biografischen Einflusse die AkteurInnen prägen, aber insbesondere auch, welche strukturellen und politischen Bedingungen auf die Gestaltung von Solidarität in der aufnehmenden Gesellschaft wirken.


MMag. Stefan Salomon setzte sich mit „Transantional Governence of Irregular Migration and the Transformation of Citicenship“ auseinander und erörterte unter anderem am Beispiel der Konstellation USA-Mexiko die Verschiebung der Kontrollen von Migrationsbewegungen von den Zentren in Randländer sowie die dadurch bedingte Veränderung des Konzepts von „citizenship“.


Ao.Univ.-Prof. Dr. Michaela Wolf untersuchte den Themenkomplex „Migration als Übersetzung: Aktivistische Aspekte der Translation” und wies darauf hin, dass Migrationserfahrungen im weitesten Sinn als Ergebnisse von Übersetzungsprozessen begriffen werden können. Durch die danach folgende Auseinandersetzung mit den Implikationen von Flucht- und Migrationsbewegungen auf die Tätigkeit des Übersetzens und Dolmetschens konnte insbesondere das Konfliktverhandlungspotenzial der Denkfigur von „Migration als Übersetzung“ deutlich gemacht werden.


Mag. Michaela Tasotti beschäftigte sich mit dem Thema „Diversität im Museum unter besonderer Berücksichtigung von Migrationen und Geschlecht“ und stellte dabei einerseits Migrationsmuseen, andererseits ein vom Land Steiermark gefördertes Projekt, welches die Implementierung genderspezifischer Migrationen in steirischen Bezirksmuseen zum Ziel hat, vor.


Die äußerst ausführlichen Diskussionen zu den Präsentationen zeigten das Bedürfnis der TeilnehmerInnen an trans- und interdisziplinärem Austausch. Aufgrund des großen Interesses wird ein weiterer Workshop im März 2017 stattfinden.

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